Vorreiter bei öffentlichem WLAN

Pfaffenhofen a. d. Ilm, Oktober 2015 – Augsburg ist die erste bayerische Stadt mit einem öffentlichen WLAN in Linienbussen. Die Fahrgäste können damit kostenlos surfen. Am 6. Oktober fiel der Startschuss in zunächst 60 Bussen der Stadtwerke Augsburg. Das Know-how für die knifflige Aufgabe, eine stabile Internet-Verbin­dung in einem fahrenden Bus aufrecht zu halten, stammt vom Pfaffenhofener Unternehmen Stahl Computertechnik GmbH. Dieses betreibt mit seinen Lösungen der Marke vWORK bereits öffentliche Netze in mehreren bayerischen Städten wie Berchtesgaden, Ingolstadt oder Herzogenaurach.

Der mobile Zugriff auf das Internet ist derzeit in 60 Bussen der Fahrzeugflotte der Augsburger Stadtwerke (swa) möglich. Bis Ende 2017 sollen die restlichen Busse und voraussichtlich auch Straßenbahnen dazu kommen. Insgesamt werden dann 150 Fahrzeuge mit den nötigen WLAN-Routern ausgestattet sein.

Schicken WLAN auf Fahrt in Augsburg (v.l.n.r.): Stefan Köhler (Projektleiter Stadtwerke Augsburg), Martin Eckardt (Projektleiter Stahl Computertechnik), Walter Casazza (Geschäftsführer swa), Fabian Stahl (Geschäftsführer Stahl Computertechnik)

„Bayernweit erstmalig“

„So ein Angebot ist bayernweit erstmalig im öffentlichen Personennahverkehr“, erläutert Fabian Stahl, Inhaber und Geschäftsführer von Stahl Computertechnik. Sein Unternehmen habe nicht nur die Konzeption und Installation des Systems übernommen: „Wir sind auch der WLAN-Betreiber und übernehmen die sogenannte Mitstörerhaftung“, so der IT-Experte. Somit seien die Stadtwerke auf der rechtlich sicheren Seite mit ihrem Angebot von kostenlosem WLAN in Bussen – „und das, obwohl man sich für die Nutzung nicht registrieren muss.“

Die hohe Sicherheit der vWORK-Lösungen war auch den Verantwortlichen der Stadtwerke wichtig: „Aus Gründen des Jugendschutzes werden kritische Seiten automatisch gesperrt“, sagt swa-Sprecher Jürgen Fergg. Damit werden Nutzer gar nicht erst in Versuchung geführt, unerlaubte Seiten herunterzuladen oder auf solchen mit jugendgefährdeten Inhalten zu surfen.

Technisch anspruchsvoll

Auch technisch wird dem System einiges abverlangt: So kommen spezielle Router des Schweizer Unternehmens netmodule zum Einsatz, die für Fahrzeuge ausgelegt sind. Sie stellen die Verbindung zum Internet über LTE oder UMTS her, das in Augsburg flächendeckend verfügbar ist. „Ein fahrendes System stabil zu betreiben, ist nicht einfach“, schildert Stahl. Anscheinend hat man die Aufgabe gut gelöst: Beim Start ließen sich selbst Videos einwandfrei auf dem Smartphone anschauen. Hauptzweck soll aber, so die Stadtwerke Augsburg, die Nutzung von Apps sein, etwa Nachrichten-Apps oder der swa Fahrinfo-App. Stadtwerke-Projektleiter Stefan Köhler nennt eine weitere Herausforderung, die eine enge Abstimmung bereits bei der Konzeption des WLAN-Systems nötig gemacht hat: „Die Technik ist so ausgelegt, dass alle Wartungsarbeiten und Updates aus der Ferne durchgeführt werden können, so dass die Busse dafür nicht extra in die Werkstatt fahren müssen.“

Komfortabel für Benutzer

Besonders komfortabel für die Benutzer ist, dass sie sich beim Umsteigen in einen anderen Bus nicht neu einwählen müssen. Auch der Übergang zwischen dem öffentlichen WLAN der Stadt Augsburg beispielsweise auf dem Königs- oder Rathausplatz und dem WLAN der Stadtwerke in den Bussen funktioniert nahtlos da auch dieses Netz von vWORK bereitgestellt wird. Der Zugang ins Internet in den Bussen ist für Studenten der Universität Augsburg besonders interessant, können sie sich doch auch mobil in ihr Studentennetzwerk einloggen, was bei anderen öffentlichen Hot Spots nicht möglich ist.

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